Ein Vortrag von Bernadette Ledergerber
Bernadette Ledergerber – erfahrene Erwachsenenbildnerin, Kindergärtnerin und Sozialarbeiterin – hielt an der Schule St. Margrethen einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema „Das Spiel der Kinder: Der wichtigste Motor für ihre Entwicklung“.
Sie zeigte eindrücklich, wie bedeutend das Spielen für die Entwicklung von Kindern ist. Frau Ledergerber erklärte, dass Spielen für Kinder ein Grundbedürfnis sei – so wichtig wie Schlafen oder Essen. Ohne Aufforderung erkunden Kinder ihre Umwelt, klettern, bauen oder spielen mit Blättern. Dabei entwickeln sie Fähigkeiten, verarbeiten Gefühle und stärken soziale Kompetenzen.
Das freie Spiel, betonte Bernadette Ledergerber, sei die beste Förderung überhaupt. Sorgen von Eltern, dass ohne Frühförderprogramme etwas verloren gehe, seien unbegründet. „Ein Kind muss nicht ständig angeleitet werden – es lernt spielend, was es für das Leben braucht“, sagte sie. Wissenschaftlich sei bewiesen, dass das Spielen die Entwicklung des Gehirns unterstützt. Besonders kreative Spiele, bei denen Kinder Rollen ausprobieren oder Alltagsgegenstände neu interpretieren, fördern das abstrakte Denken und legen die Basis für späteres Lernen, z. B. in Sprachen oder Naturwissenschaften.
Auch die Rolle der Erwachsenen kam zur Sprache: „Spielzeit ist Beziehungszeit“, erklärte Bernadette Ledergerber. Eltern sollten Zeit mit ihren Kindern verbringen, zuhören und an gemeinsamen Momenten teilhaben. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurden Ideen entwickelt, welche Spielräume und Materialien Kindern die besten Möglichkeiten für ihre Entwicklung bieten.
Zum Abschluss forderte Bernadette Ledergerber die Zuhörer auf, sich an ihre eigene Kindheit zu erinnern. „Wissen Sie noch, wie ein Gummipneu riecht?“ Mit solchen Bildern zeigte sie, wie intensiv Kinder die Welt entdecken. Spielen, so Bernadette Ledergerber, sei nicht nur Zeitvertreib, sondern die Grundlage für ein gesundes Aufwachsen. Ein wertvoller Abend, der lange nachwirken wird.
Arbeitsgruppe Elternbildung, Claudia Wessner